Marathon (dt. „Fenchelfeld“) ist ein Ort in Griechenland nordöstlich von Athen an der Ostküste der Region Attika. Hier in der Nähe fand 490 v. Chr. eine Schlacht zwischen Persern und Athenern statt. Die Athener unter dem Feldherrn Miltiades gingen aus dieser Schlacht siegreich hervor. Die heutige Strecke des Athen-Marathonlaufes führt zu Beginn in einem Bogen um einen Grabhügel zur Erinnerung an die in der Schlacht gefallenen 192 Athener.

 






















Nach einer weit verbreiteten Legende überbrachte der Läuferbote Pheidippides die Nachricht des Sieges vom Schlachtfeld nach Athen (ca. 40 km): „Nenikekamen“ (dt. „Wir sind Sieger“). Sprach es und starb vor Erschöpfung auf dem Areopag (Hügel in Athen, in der Antike Tagungsort des obersten Rates). Nach Herodot rannte der Bote hingegen vor der Schlacht mit der Bitte um Hilfe von Marathon nach Sparta (ca. 245 km) und zurück. Dieser Bote starb nicht.


Der erste organisierte Marathonlauf fand bei den Olympischen Spielen 1896 in Athen statt. Gelaufen wurde die „historische“ Strecke von Marathon nach Athen (rd. 39 km). Die Idee, diesen Lauf in die Olympischen Spiele zu integrieren, kam von dem in Landau in der Pfalz geborenen Franzosen Michel Jules Alfred Bréal und wurde von Pierre de Coubertin und den Griechen unterstützt. Den ersten Olympischen Marathon 1896 gewann der Grieche Spyridon Louis in einer Zeit von 2:58:50 Stunden.


Vertreter der Boston Athletic Association waren 1896 in Athen anwesend und von der Idee eines Langstreckenlaufes so begeistert, dass sie etwa ein Jahr später am 19.04.1897 den ersten Boston-Marathon durchführten. Der Boston-Marathon ist damit die älteste bis heute durchgeführte Marathonveranstaltung.


In den Folgejahren wurde immer eine Strecke von ca. 40 km gelaufen. Bei den Olympischen Sommerspielen 1908 in London war eine Strecke von 26 Meilen (rd. 41,8 km) geplant. Die ursprüngliche Strecke von 25 Meilen reichte aber nur zur Barnespool-Brücke in Eton. Da aber schon zuvor das Schloß Windsor als Startpunkt festgelegt worden war, musste die Strecke um eine Meile verlängert werden. Am anderen Ende reichte die Strecke allerdings nur bis zum Stadioneingang. Bis zum Ziel vor der königlichen Loge mussten deshalb noch weitere 385 yards hinzugefügt werden, um die königliche Loge im Stadion zu erreichen. 1921 wurde diese Streckenlänge (42,195 km bzw. 26 Meilen und 385 yards) von der IAAF als offizielle Marathondistanz festgelegt.



Athen 1896

 


Am 10. April 1896 startete der erste Marathonlauf mit insgesamt 16 Teilnehmern: 12 Griechen, 1 Australier, 1 US-Amerikaner, 1 Franzose und 1 Ungar. Nach 32 km übernahm der Grieche Spyridon Louis die Führung und lief schließlich in einer Zeit von 2:58:50 vor den Augen seines Königs Georg I. und seiner Gemahlin Olga als Erster in das Athener Panathinaiko-Stadion ein. Zweiter wurde der Grieche Vasilakis, Dritter wurde der Ungar Kellner. Spyridon Louis erhielt u.a. zwei Silberpokale und - noch wertvoller für ihn - ein Pferd. Spyridon Louis lief nie wieder einen Marathon.



Paris 1900




Am 19. Juli 1900 fand der zweite olympische Marathon statt. Die Strecke war 40,26 km lang. Es waren nur 13 Teilnehmer am Start, von denen 7 das Ziel erreichten. Es siegte der in Paris lebende Michel Théato in 2:59:45. Erst viel später wurde festgestellt, dass der Sieger bei seiner Teilnahme keine französische Staatsbürgerschaft besaß, sondern die von Luxemburg. Zweiter wurde der Franzose Émile Champion, Dritter der Schwede Ernst Fast. Wie zuvor in Athen erhielt der Sieger eine Silbermedaille und der Zweitplatzierte eine Bronzemedaille. Bei dem Lauf soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein, da die französischen Läufer Abkürzungen gelaufen sein sollen, die nur sie kannten. 




St. Louis 1904

 

Am 30. August 1904 wurde der offiziell 40 km lange Marathonlauf ausgetragen. 38 Läufer (davon 13 Griechen und 21 US-Amerikaner) mussten bei über 30° C eine sehr anspruchsvolle Strecke bewältigen. Nach etwa der Hälfte übernahm Thomas Hicks die Führung und erreichte schließlich nach 3:28:53 als Erster das Ziel vor Albert Corey und Arthur Newton (alle US-Amerikaner). Nur insgesamt 14 Läufer waren erfolgreich und bewältigten die Strecke. Angeblich soll der barfuß laufende schwarze Südafrikaner Len Tau mehr als eine Meile lang von einem Hund verfolgt worden sein, wodurch er etwa sechs bis sieben Minuten verlor und am Ende den 9. Platz erreichte. Die Versorgung des Siegers bestand aus Strychnin, Eiweiß, Eier und Brandy; Wasser trank er nicht, was aber erlaubt gewesen wäre.




London 1908




Am 24. Juli 1908 startete der erste olympische Marathon über die Distanz von 42,195 km. 56 Läufer aus 16 Ländern waren am Start.  Mit großem Vorsprung kam der Italiener Dorando Pietri im vollbesetzten White City Stadium an, nur noch eine halbe Stadionrunde trennte ihn vom sicheren Olympiasieg. Aber er hatte sich völlig verausgabt, war benommen und bog zunächst in die falsche Richtung ab. Als die Kampfrichter ihm den richtigen Weg zum Ziel wiesen, brach Pietri völlig entkräftet zusammen. Er konnte sich wieder aufrappeln, fiel jedoch auf den letzten 350 Metern weitere drei Mal zu Boden. Zehn Meter vor dem Ziel brach er wieder zusammen, woraufhin er von einigen Mitleid empfindenden Ärzten und Kampfrichtern über die Ziellinie geschoben wurde. 32 Sekunden nach Pietri traf der US-Amerikaner John Hayes im Ziel ein. Pietri wurde aufgrund der unerlaubten Hilfestellung disqualifiziert. Sieger wurde daher Hayes in 2:55:18 vor dem Südafrikaner Charles Hefferon und dem US-Amerikaner Joseph Forshaw. Der im Stadion anwesende Arthur Conan Doyle schrieb für den Daily Mail einen ausführlichen und emotionalen Bericht über dieses Ereignis, der wohl viel dazu beitrug, die Geschichte von Dorando Pietri bekannt zu machen. 




Stockholm 1912


Am 14. Juli 1912 fand der erste olympische Marathon statt, der am Ausgangspunkt im Olympiastadion auch endete. Die Streckenlänge betrug 40,2 km. Es gewann der Südafrikaner Ken MacArthur in 2:36:54 vor dem Landsmann Christopher Gitsham und dem US-Amerikaner Gaston Strobino. Bei dem Lauf ereignete sich ein großes Drama. Der Portugiese Francisco Lázaro hatte sich zum Schutz vor der Sonne mit Wachs eingerieben und konnte dadurch nicht mehr schwitzen. Durch den völlig gestörten Elektrolythaushalt und die Erhitzung brach er erschöpft zusammen. Auch die Behandlung in einer Klinik konnte seinen Tod am darauffolgenden Tag nicht verhindern.




Antwerpen 1920


Am 22. August 1920 fand der erste olympische Marathonlauf nach dem Ersten Weltkrieg statt. Austragungsort der Olympischen Spiele 1916 hätte Berlin sein sollen. Der finnische Läufer und dreimaliger Gold- (5.000 m, 10.000 m, Querfeldeinlauf) und Silbermedaillenge-winner (Querfeldein-Mann-schaft) von Stockholm  Hannes Kolehmainen gewann in 2:32:35 die 42,75 km lange Strecke. Der Vorsprung des Siegers vor dem Zweiten, dem Esten Jüri Lossmann, betrug lediglich rd. 13 Sekunden. Dritter wurde der Italiener Valerio Arri. Spitzname des Siegers: Fliegender Finne.





Paris 1924


Am 13. Juli 1924 startete der zweite olympische Marathon im Stade Olympique im Pariser Vorort Colombes, ca. zehn Kilometer nordwestlich von Paris, über die "klassische" Distanz von 42,195 km. Hitze bedingt war der Start erst gegen 17.30 Uhr. Beim Wendepunkt übernahm der Finne Albin Stenroos, der bereits in Stockholm im 10.000-Meter-Lauf die Bronzemedaille gewonnen hatte, die Führung und gewann in 2:41:22 vor dem Italiener Romeo Bertini und dem US-Amerikaner Clarence DeMar. Der Olympiasieger von Antwerpen Hannes Kolehmainen musste nach ca. 30 km aufgeben.




Amsterdam 1928

 





Am 5. August 1928 fand der nächste olympische Marathon mit 69 Teilnehmern statt. Start und Ziel waren im Amsterdamer Olympiastadion. Der Algerien-Franzose Boughera El-Ouafi siegte in 2:32:57 vor dem Chilenen Manuel Plaza und dem Finnen Martti Marttelin. Der Chilene gewann die erste olympische Medaille für sein Land. Der Marathonsieger wurde drei Tage nach seinem 61. Geburtstag von Mitgliedern der algerischen Befreiungsbewegung FLN ermordet, nachdem er sich geweigert hatte, sie in ihrem Kampf zu unterstützen.




Los Angeles 1932


Am 7. August 1932 fand der 10. olympische Marathonlauf statt. Der Start der 28 Läufer war im Los Angeles Memorial Coliseum. Der erst 20 Jahre alte Argentinier Juan Carlos Zabala gewann in 2:31:36 und damit nur 19 Sekunden vor dem Briten Sam Ferris, Dritter wurde der Finne Armas Toivonen mit nur 17 Sekunden Rückstand auf den Briten. Einziger deutscher Starter war der in New York lebende Paul de Bruyn.




Berlin 1936

 


Am 9. August 1936 fand der Marathon der ersten in Deutschland ausgetragenen Olympischen Spiele statt. Olympiasieger wurde der koreanisch-stämmige Son Kitei, der eigentlich Sohn Kee-chung hieß und gezwungen war, für Japan zu starten, das Korea annektiert hatte, in 2:29:19 vor dem Briten Ernie Harper. Bronze gewann Nan Shōryū, wie Kitei ein koreanischstämmiger Sportler, der gezwungenermaßen für Japan zu laufen hatte und dessen korrekter Name Nam Sung-yong lautete. Start und Ziel waren im Berliner Olympiastadion. Beide koreanischen Läufer wandten sich während der Siegerehrung demonstrativ ab, als die japanische Flagge hochgezogen wurde.




London 1948











Am 7. August 1948 fand der zweite olympische Marathon in London statt. Start und Ziel waren im Wembley Stadion. Der Belgier Étienne Gailly lief als Erster in das Stadion ein, wurde aber noch von dem Argentinier Delfo Cabrera und dem Briten Tom Richards eingeholt. Der Sieger gewann in 2:34:51.




Helsinki 1952

 

Am 27. Juli 1952 wurde der Marathonlauf bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki ausgetragen. 66 Athleten nahmen teil, von denen 53 das Rennen beenden konnten. Start und Ziel war das Olympiastadion in Helsinki. Sieger wurde mit neuem olympischen Rekord in 2:23:03 der Tschechoslowake Emil Zátopek vor dem Argentinier Reinaldo Gorno und dem Schweden Gustaf Jansson. Für Zátopek war es die dritte Goldmedaille nach seinen Siegen über 5000 m und 10000 m.












Melbourne 1956

 

 

Am 1. Dezember 1956 wurde der erste olympische Marathon in Australien ausgetragen. 46 Athleten nahmen teil, von denen 33 das Ziel erreichten. Start und Ziel war der Melbourne Cricket Ground. Sieger wurde der in Algerien geborene französische Langstreckenläufer Alain Mimoun (eigentlich Mimoun Ouid Kacha) in 2:25:00 vor dem Jugoslawen Franjo Mihalić und dem Finnen  Veikko Karvonen. Alain Mimoun wurde zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt und zum „französischen Leichtathleten des Jahrhunderts“ gewählt. Über 50 Sportstätten wurden in Frankreich nach ihm benannt. 1949 und 1956 wurde er von der Sportzeitung L´Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres gewählt. 




Rom 1960


 

Am 10. September 1960 folgte der olympische Marathon in Rom mit 69 Teilnehmern. Start und Ziel waren erstmals nicht im Olympiastadion. Es gewann der ohne Schuhe laufende Äthiopier Abebe Bikila in 2:15:16 vor dem Marokkaner Rhadi Ben Abdesselam und dem Neuseeländer Barry Magee. Der Lauf startete um 17.30 Uhr in der Dämmerung, die gesamte Strecke wurde ausgeleuchtet. Kurz vor dem Ziel setzte sich Bikila von dem Marokkaner ab und siegte mit 25 Sekunden Vorsprung.




Tokio 1964



Am 14. Oktober 1964 wurde der olympische Marathon erstmals in Asien mit 68 Athleten ausgetragen. Start und Ziel waren das Olympiastadion in Tokio. Olympiasieger wurde erneut der Äthiopier Abebe Bikila in 2:12:11 vor dem Briten Basil Healey und dem Japaner Kōkichi Tsuburaya. Bikila konnte als Erster seinen Marathonsieg wiederholen, obwohl ihm erst einen Monat vor dem Lauf der Blinddarm hatte entfernt werden müssen. Er verbesserte die bestehende Weltbestleistung um 1:44 Minuten und seinen eigenen Olympischen Rekord um mehr als drei Minuten. Wie bereits in Rom vollführte Bikila im Ziel Dehnungs- und Stretchübungen vor einem erstaunten Publikum.




Mexico 1968



Am 20. Oktober 1968 fand der olympische Marathon mit 76 Teilnehmern in Mexico-Stadt statt. Start war auf dem Platz der Verfassung, Ziel war im Olympiastadion. Auch der Doppelolympia-sieger Abebe Bikila war am Start, musste aber nach 15 km wegen einer Verletzung aufgeben. Olympiasieger wurde der Äthiopier Mamo Wolde in 2:20:26. Silber gewann der Japaner Kenji Kimihara, Bronze ging an Mike Ryan aus Neuseeland. Der deutsche Läufer Manfred Steffny erreichte Platz 17. Mit Wolde gewann zum dritten Mal in Folge ein äthiopischer Läufer den Marathon der olympischen Spiele.




München 1972


 

Am 10. September 1972 wurde 5 Tage nach dem Geiseldrama der zweite olympische Marathon in Deutschland ausgetragen. Start und Ziel waren im Olympiastadion. 74 Athleten nahmen an dem Lauf teil. Olympiasieger wurde der in München geborene US-Amerikaner Frank Shorter in 2:12:19. Silber gewann der Belgier Karel Lismont, Bronze ging an den Äthiopier Mamo Wolde, den Olympiasieger von Mexico. Vor Shorter lief ein junger Deutsche als Läufer gekleidet in das Olympiastadion ein und stahl dem Olympiasieger die Show.




Montreal 1976


Am 31. Juli 1976 fand der olympische Marathon in Montreal statt. Start und Ziel waren wiederum das Olympiastadion. Von den 67 Läufern gewann der Ostdeutsche Waldemar Cierpinski in 2:09:55 vor dem Olympiasieger von München Frank Shorter und dem Zweiten von München Karel Lismont. 

 

 


Moskau 1980


Am 1. August 1980 wurde der olympische Marathon mit Start und Ziel im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. 76 Athleten nahmen teil. Olympiasieger wurde erneut der Ostdeutsche Waldemar Cierpinski in 2:11:03 vor dem Niederländer Gerard Nijboer und dem für die Sowjetunion startenden Kirgisen Satymkul Dschumanasarow. Die Olympischen Spiele waren durch den Boykott vieler westlicher Länder beeinträchtigt.




Los Angeles 1984


Am 5. August 1984 wurde erstmalig der olympische Frauenmarathon ausgetragen. Von den 50 Starterinnen siegte die US-Amerikanerin Joan Benoît in 2:24:52 vor der Norwegerin Grete Waitz und der Portugiesin Rosa Mota.


Am 12. August fand der olympische Marathon der Männer in Los Angeles mit 107 Läufern statt. Start war in Santa Monica, Ziel war im Los Angeles Memorial Coliseum. Olympiasieger wurde der Portugiese Carlos Lopes in 2:09:21. Er gewann vor dem Iren John Treacy und dem Briten Charlie Spedding. Der große Favorit, der US-Amerikaner Alberto Salazar, der 1980, 1981 und 1982 den New York-Marathon gewinnen konnte sowie die Weltmeisterschaft in 1983, belegte den 15. Platz.




Seoul 1988


Der olympische Frauenmarathon wurde am 23. September ausgetragen. Olympiasiegerin wurde die Portugiesin Rosa Mota in 2:25:40 vor der Australierin Lisa Martin und der Ostdeutschen Katrin Dörre.


Am 2. Oktober fand der olympische Marathon der Männer mit 118 Athleten statt. Start und Ziel waren wieder im Olympiastadion. Olympiasieger wurde der Italiener Gelindo Bordin in 2:10:32. Er gewann vor dem Kenianer Douglas Wakiihuri und Ahmed Salah aus Dschibuti. 




Barcelona 1992


Am 1. August 1992 fand der zweite olympische Marathon der Frauen in Barcelona statt. 47 Athletinnen starteten außerhalb der Stadt, Ziel war im Olympiastadion. Olympiasiegerin wurde in 2:32:41 die Russin Walentina Jegorowa, die für das Vereinte Team der ehemaligen Sowjetrepubliken startete. Sie gewann vor der Japanerin Yūko Arimori und der Neuseeländerin Lorraine Moller. Die Ostdeutsche Katrin Dörre wurde Fünfte.


Am 9. August 1992 wurde der omympische Männermarathon ausgetragen. 110 Läufer nahmen teil. Start war wie bei den Frauen in Mataró. Als Erster erreicht das Ziel im Olympiastadion in Barcelona der Südkoreaner Hwang Young-cho in 2:13:23 vor dem Japaner Kōichi Morishita und dem Deutschen Stephan Freigang. Er erreichte das Stadion zunächst als Dritter, wurde dort von dem Japaner Takayuki Nakayama überholt, konnte aber an diesem nochmals vorbeigehen und gewann die Bronzemedaille.

Trainer des Olympiasiegers war der Koreaner Sohn Kee-chung, der 1936 gezwungenermaßen für Japan starten musste und Olympiasieger im Marathonlauf wurde.




Atlanta 1996


Am 28. Juli 1996 wurde der olympische Frauenmarathon ausgetragen mit 86 Läuferinnen. Start und Ziel waren im Centennial Olympic Stadium.  Olympiasiegerin wurde die Äthiopierin Fatuma Roba in 2:26:05 vor der Russin Walentina Jegorowa und der Japanerin Yūko Arimori, der Zweitplatzierten von Barcelona. Die deutsche Katrin Dörre wurde Vierte.



Am 4. August 1996 fand der olympische Marathon der Männer statt. Von den startenden 124 Läufern siegte der Südafrikaner Josua Thugwane in 2:12:36 vor dem Südkoreaner Lee Bong-ju und dem Kenianer Erick WainainaGerade mal acht Sekunden Unterschied lagen zwischen Platz eins und drei; es war das engste Finale in der Geschichte der Olympischen Spiele. Der Dritte von Barcelona Stephan Freigang konnte das Rennen nicht beenden.




Sydney 2000


Am 24. September startete der olympische Marathon der Frauen mit 53 Teilnehmerinnen. Der Lauf führte vom Norden Sydneys in das Stadium Australia. Olympiasiegerin wurde die Japanerin Naoko Takahashi in 2:23:14. Sie gewann vor der Rumänin Lidia Simon und der Kenianerin Joyce Chepchumba. Die Olympia-siegerinnen von Barcelona und Atlanta waren auch am Start. Roba wurde Neunte, Jegorowa kam nicht ins Ziel.

 


Am 1. Oktober wurde der olympische Männermarathon mit 100 Läufern ausgetragen. Olympiasieger wurde der Äthiopier Gezahegne Abera in 2:10.11 vor dem Kenianer und Dritten von Atlanta Erick Wainaina und dem Äthiopier Tesfaye Tola. Der über 25 km führende Tiyapo Maso aus Botswana brach ein, fiel zurück und wurde am Ende 77. 




Athen 2004


Am 22. August 2004 fand der Marathon der Frauen auf der historischen Strecke von Marathon zum Olympiastadion von 1896, dem Panathinaiko-Stadion, mit 82 Athletin-nen statt.  Olympiasiegerin wurde die Japanerin Mizuki Noguchi in 2:26:20. Sie gewann vor der Kenianerin Catherine Ndereba und der US-Amerikanerin Denn Kastor. Die britische Mitfavoriten Paula Radcliffe, die beim London-Marathon am 13. April 2003 die bis zum Chicago-Marathon in 2019 bestehende Weltbestzeit von 2:15:25 aufgestellt hatte, musste 6 km vor dem Ziel aufgeben.























Am 29. August 2004 wurde der olympische Marathon der Männer ausgetragen. Olympia-sieger wurde der Italiener Stefano Baldini in 2:10:55. Er gewann vor dem US-Amerikaner Web Keflezighi und dem Brasilianer Vanderlei de LimaBei Kilometer 36 kam es dann zu einem Zwischenfall. De Lima wurde von einem suspendierten irischen Priester von der Strecke gedrängt, woraufhin der Brasilianer in die Zuschauermenge am Rande der Strecke stürzte. Mehrere Zuschauer halfen ihm auf, sodass er das Rennen fortsetzen konnte. De Lima, der allerdings schon vorher sehr zu kämpfen hatte, um seine Führung zu verteidigen, fand nicht mehr zurück zu seinem Laufrhythmus, er litt an Krämpfen und Schmerzen. Bei Kilometer 38 wurde er von Baldini und Keflezighi überholt. Der irische Ex-Priester wurde zu einer Bewährungsstrafe von 12 Monaten und einer Geldbuße von 3000 Euro verurteilt.


"Ungewöhnlich, dass man bis kurz vorm Ziel immer nur auf einer Straße läuft. Ungewöhnlich, dass nur Wasserflaschen ausgegeben werden. Die Steigungen bis km 31 waren okay, kein Grund zur Panik. Ungewöhnlich, dass es ab km 31 fast nur noch runter geht. Der Lauf ist vor der Historie okay - ohne Geschichte würde man hier eher nicht laufen. Gute Stimmung am Streckenrand. Sehr viele Läufer unterwegs mit den üblichen Rempeleien - trotz olympischen Eids vor dem Start. Schönes Ziel. Schöne Medaille. Nervige Marathon-Messe. Unterm Strich okay. Athen spielt nicht in einer Liga mit New York, Berlin und Co., aber habe es nicht bereut, hier zu laufen." K. K. (Athen-Marathon am 12.11.2017)




Peking 2008


Am 17. August 2008 fand der olympische Marathon der Frauen mit 81 Starterinnen in Peking statt. Start war am Platz des himmlischen Friedens, Ziel war im Olympia-Stadion. Olympiasiegerin wurde die Rumänin Constantina Tomescu-Dita in 2:26:44, Silber ging an Catherine Ndereba aus Kenia und Bronze errang die Chinesin Zhou Chunxiu. Die Britin Paula Radcliffe wurde 23.


Am 24. August 2008 wurde der olympische Marathon in Peking mit 95 Athleten ausgetragen. Die Goldmedaille gewann der Kenianer Samuel Kamrau Wanjiru in der olympischen Bestzeit von 2:06:32 vor Jaouad Gharib aus Marokko und dem Äthiopier Tsegay. Wanjiru ist der erste kenianische Olympiasieger. Er kam 2011 unter bis heute nicht geklärten Umständen nach einem Streit mit seiner Ehefrau ums Leben. Der Mitfavorit Haile Gebrselassie verzichtete auf einen Start beim Marathon, lief statt dessen über 10.000 m, erreichte aber nur den 6. Platz.; in Berlin lief er am 28. September 2008 in 2:03:59 Weltbestzeit.





London 2012


Am 5. August 2012 wurde der olympische Frauenmarathon in London auf einem Kurs in der Innenstadt ausgetragen. Von 118 Athletinnen gewann die Äthiopierin Tiki Gelana in 2:23:07 (olympischer Rekord) vor der Kenianerin Prisma Jeptoo und der Russin Tatjana Petrowa. Die für Deutschland startende Irina Mikitenko erreichte Platz 14.


















































Am 12. August 2012 fand der olympische Marathon der Männer mit 105 Läufern statt. Olympiasieger wurde der Ugander Stephen Kiprotich in 2:08:01 vor den beiden Kenianern Abel Kirui und Wilson Kipsang.




Rio de Janeiro 2016


Am 14. August 2016 wurde der Frauenmarathon in Rio de Janeiro ausgetragen. 156 Athletinnen waren am Start. Start und Ziel waren außerhalb des Olympiastadiums im Stadtzentrum von Rio. Olympiasiegerin wurde die Kenianerin Jemima Jelagat Sumgong in 2:24:04 vor der für Bahrain startenden Eunice Kirwa  und der Äthiopierin Mare Dibaba. Die deutschen "Hahn-Zwillinge" wurden 81. und 82.


Am 21. August 2016 starteten 155 Läufer beim olympischen Marathon der Männer. Olympiasieger wurde der Kenianer Eliud Kipchoge in 2:08:44, der vor dem Äthiopier Feyisa Lelisa gewann. Galen Rupp aus den USA gewann die Bronzemedaille. Bester deutscher Läufer: Philipp Pflieger auf Platz 55 in 2:18:56.


Am 6. Mai 2017 startete Kipchoge zusammen mit Lelisa Desisa und Zersenay Tadese auf der Formel-1-Strecke in Monza für das von Nike initiierte Breaking-2-Projekt mit dem Versuch, den Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Kipchoge benötigte als schnellster Läufer 2:00:25.

Beim Berlin-Marathon am 16. Sept. 2018 verbesserte Kipchoge den Marathon-Weltrekord auf 2:01:39. Der 33-Jährige blieb damit 78 Sekunden unter der bisherigen Weltbestzeit.

Bei seinem zweiten Versuch am 12. Oktober 2019 lief Eliot Kipchoge auf einem 9,6 km langen Rundkurs im Wiener Prater als erster Mensch die 42,195 km unter 2 Stunden in 1.59,40: I don´t believe in limits!




Tokyo 2020


Am 8. August 2021 starteten 106 Läufer beim olympischen Marathon der Männer. 76 kamen ins Ziel. Der Lauf fand statt in Sapporo auf Hokkaido im sog. Odori-Park. Sieger wurde der  Kenianer Eliud Kipchoge in 2:08:38 vor dem für die Niederlande starteten Abdi Nageeye und dem für Belgien starteten Bashir Abdi. Bester deutscher Läufer wurde Richard Ringer in 2:16:08 auf Platz 26.


Tags zuvor fand der Marathonlauf der Frauen statt. 88 Läuferinnen gingen an den Start, 73 erreichten das Ziel. Siegerin wurde die Kenianerin Peres Jepchirchir in 2:27:20 vor der Landsfrau Brigid Kosgei und der für die USA startenden Molly Seidel. Die für Deutschland startende Melat Yisak Kejeta wurde Fünfte in 2:29:16.



Paris 2024


Am 10. August 2024 startete das Männerfeld vor dem Pariser Rathaus, um dann vorbei u.a. am Louvre Kurs Richtung Schloß Versailles zu nehmen. Nach einigen Steigungen mit insgesamt 438 Metern war Ziel  auf der Esplanade des Invalides. Sieger wurde der Äthiopier Tamira Tola in der neuen olympischen Rekordzeit von 2:06:26 vor dem für Belgien laufenden Bashir Abdi und dem Kenianer Benson. Kipruto. Bester deutscher Läufer war der 35-jährige Richard Ringer in 2:09:18 auf Platz 12.


Tags darauf fand auf der identischen Laufstrecke der Marathon der Frauen statt. Siegerin wurde die für die Niederlande startende Sifan Hassan in ebenfalls neuer olympischer Rekordzeit in 2:22:55. Damit errang Hassan nach jeweils Bronze über die 5.000 und die 10.000 Meter ihre dritte Medaille in Paris. Zweite wurde die Äthiopierin Teigst Assefa vor der Kenianerin Hellen Obiri. Beste deutsche Läuferin wurde Dominika Mayer in 2:30:14 auf Platz 29.






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